Schulgeschichte

wie alles begann…

seit 1830 regiert Großherzog Leopold das Land Baden….

im Zug der aufkommenden Industrialisierung verfügt er 1832 in ganz Baden die Gründung von Gewerbeschulen

…so wird bereits 1833 auch in Offenburg die alte Sonntagsschule im Andreasspital der Stadt in eine Gewerbeschule umgewandelt.

Drei Teilzeitlehrer unterrichteten dort an Abenden und am Sonntag 28 Lehrlinge in damals typischen Berufen wie z.B. Hafner, Roßhirt, Maurer, Schreiner und Polizeidiener

Aufnahme der alten Ölbergschule in Offenburg
Aufnahme der alten Ölbergschule (Altstadt)

1870 erfolgte ein Umzug der Gewerbeschule vom Andreasspital in die Ölbergschule (Bild oben)

Unter dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 litt die Schule dann sehr und verlor Räume und Schüler

…jedoch ab etwa 1890 nahm Offenburg ein starken wirtschaftlichen Aufschwung

mit bereits wieder 204 Lehrlingen erfolgte 1892 der Umzug der Schule in das ehemalige Waisenhaus in der Okenstraße 52

Aufnahme des ehemaligen Waisenhauses in Offenburg
Das ehemalige Waisenhaus in der Okenstraße 52

doch schon 1900 zog man zurück in die Ölbergschule…

Durch die endgültige Durchsetzung der Schulpflicht gab es 1911 bereits 5 Fachabteilungen: Maurer + Zimmerer, Ausstattungsgewerbe, Metallgewerbe, eine Sammelklasse und Bäckergewerbe

der erste Weltkrieg 1914-18 forderte auch in Offenburg viele Opfer, viele Schüler wurden eingezogen und das Militär beschlagnahmte Schulräume.

In der Weimarer Republik blühte die Schule dann wieder auf und benötigte Platz. 1926/27 wurde daher ein umgebautes Kasernengebäude in der Weingartenstraße bezogen und über 700 Schüler in 34 Klassen besuchten zu dieser Zeit den Unterricht

Aufnahme der alten Gewerbeschule in der Weingartenstraße
Das Gebäude in der Weingartenstraße mit der Aufschrift „Gewerbeschule“

Doch die Weltwirtschaftskrise mit ihrer Massenarbeitslosigkeit halbierten diese Schülerzahl rasch..

Die Jahre 1933 bis 1945 brachten dann mit Nationalsozialismus und dem zweiten Weltkrieg auch der Schule düstere Zeiten. 1945 waren die 3.Klassen mit den etwas älteren Schülern verwaist und die Schulräume durch Besatzungstruppen beschlagnahmt

Ab 1946 fand dann mit Genehmigung der französischen Militärregierung wieder ein Notbetrieb statt.

Altbau Moltkestraße 23 mit den Anbauten von 1976

Da eine weitere zivile Nutzung der Räume in der Weingartenkaserne nicht absehbar war, beschloss der Kreis Offenburg bereits 1950, kurz nach der Gründung der Bundesrepublik, den Bau eines neuen Schulgebäudes. In 3 Jahren Bauzeit entstand so an der Moltkestraße ein komplett neuer Schulkomplex für eine Bausumme von 3,5 Millionen DM. Mit der Einweihung im September 1953 standen auf einer Fläche von 12900 qm endlich Räume und Werkstätten u.a. für die neugegründete Berufsfachschule Kfz, Elektro- und Metalltechnik zur Verfügung. 1957 wurde dann die Meisterschule für das Kfz-Handwerk gegründet

Nachdem dann 1971 auch noch die Zweijährige Berufsfachschule enstanden war, platzte die Schule schon wieder aus allen Nähten und erhielt so 1972 zusätzlich das Gebäude in der Okenstraße 4 (ehemalige Handelsschule)

Obwohl das Technische Gymnasium, die Zweijährige Berufsfachschule und die Berufsschule für die Friseure in die Okenstraße umgezogen waren, herrschte in der Moltkestraße ein riesiger Engpass durch die Einführung der Fachpraxis, denn nun fehlten viele Werkstätten.

So entstand 1976 in den Innenhöfen des Schulgebäudes in der Moltkestraße ein Erweiterungsbau für ca. 9 Millionen DM.

1983 hatte die Schule nun bereits 3800 Schüler und daher wurden die Bauberufe und die Zahnarzthelferinnen in diesem Jahr in eine weitere Außenstelle in der Okenstraße 29 ( ehemaliges Landratsamt) ausgelagert.

Die Einführung der Lernfelder in den 90-er Jahren erforderte zunehmend eine engere Kopplung zwischen der Theorie und der Fachpraxis.

Nach einigen Jahren Untersuchungen und Planung erfolgte dann 2005 in der Moltkestraße der Spatenstich für den Bau des ersten Erweiterungsabschnitts, direkt neben dem alten Schulgebäude. In zweijähriger Bauzeit entstand so ein viergeschossiges Gebäude mit Klassenräumen, Werkstätten und einer neuen Verwaltung. Die Baukosten betrugen 11 Millionen Euro. 2007 konnte hier der Schulbetrieb aufgenommen werden.

Gebäude G, (Bauabschnitt 1), seit 2007 in Betrieb

Der Bau des zweiten Abschnitts zwischen dem bereits neuen Gebäudeteil und dem Altbestand begann im Herbst 2008. Für ca. 9 Millionen Euro entstanden modernste Kfz-, Metall- und Elektrowerkstätten und Fachräume, die im Sommer 2010 bezogen werden konnten.

Neubau Gebäude F (Bauabschnitt 2), 2010 in Betrieb genommen

Seit vielen Jahren erschwert der ständige Wechsel von Schülern und Lehrern zwischen der Außenstelle Okenstraße und den Hauptgebäuden Moltkestraße die tägliche Arbeit. Daher beschloss der Kreistag des Ortenaukreises, den dritten Bauabschnitt der Schule zu planen, mit der Vorgabe, das Technische Gymnasium aus der Okenstraße möglichst rasch ins Hauptgebäude umzusiedeln. Nach intensiver und aufwändiger Planung begannen im Sommer 2019 Abrissarbeiten eines Teils des Altbaus und Bauarbeiten für den Bauabschnitt 3 der Schule. Dieser soll um den Jahreswechsel 2021/22 bezugsfertig sein. Wir freuen uns sehr darauf.

Grundsteinlegung 2019 für den Bauabschnitt 3 der Schule (von links: Architekt Lehmann, Landrat Scherer, Bürgermeister Martini und Schulleiterin Burgmaier)